„Es gibt
ein großes und doch ganz alltägliches Geheimnis. Alle Menschen
haben daran teil, jeder kennt es, aber die wenigsten denken je
darüber nach. Die meisten Leute nehmen es einfach so hin und
wundern sich kein bischen darüber. Dieses Geheimnis ist die
Zeit.
Es gibt
Kalender und Uhren, um sie zu messen, aber das will wenig besagen,
denn jeder weiß, dass einem eine einzige Stunde wie eine Ewigkeit
vorkommen kann, mitunter kann sie aber auch wie ein Augenblick
vergehen - je nachdem, was man in dieser Stunde erlebt.
Denn Zeit ist
Leben. Und das Leben wohnt im Herzen“
Dieser Cache ist Dark
Elf zum 500. Fund gewidmet. Er führt auf einer kleinen Runde durch
Münsters Südviertel und ist auch für Kinder gut geeignet. Nehmt
Euch ein wenig Zeit und schaut Euch um, wie das kleine Mädchen Momo
aus dem Buch von Michael Ende. Wer die Geschichte in groben Zügen
kennt, ist sicherlich im Vorteil(!), auch wenn wir sie hier und da
ein wenig zurecht gebogen haben.
An den ersten beiden Stationen sind Aufgaben zu lösen, an den
weiteren finden sich Hinweise. Leider ist der Empfang an einigen
Stellen nicht der beste. Achtet auf Muggel, aber wahrscheinlich
sind sie sowieso zu beschäftigt Euch zu bemerken.
Viel Spaß!
Station 1 –
Momo
Momo kam gerade aus
dem Amphitheater, in dem Sie wohnte und streifte durch die Straßen
Ihres Viertels. An den obigen Koordinaten bemerkte sie plötzlich
ein großes Gemälde auf einer Hauswand. Da die Welt um sie herum in
letzer Zeit immer hektischer und grauer wirkte, fielen Ihr
besonders die bunten Farben auf und eine große goldene Ziffer
(nennen wir sie M). Sie fragte sich, wann es wohl entstanden
war (Monat, Jahr), da sie es bisher nie bemerkt hatte. Sie beschloß
Ihrem Freund Fremdenführer Gigi davon zu erzählen.Sein Reisebüro
befand sich bei:
N 51°
56.[Monat*Jahr-4]
E 7° 37.4[(Jahr-Monat-8)/2]
Station 2 –
Fremdenführer Gigi
Gigi steckte immer
voller Ideen. Er kam gerade zurück von einer Stadtführung und
freute sich als er Momo sah. Als sie ihm von dem Gemälde erzählte,
staunte er und sagte: „Schau, direkt hier neben meinem
Reisebüro, gibt es etwas ähnliches.“ Dann erzählte er eine
abenteuerliche Geschichte, wie es vor Jahren einmal über Nacht
entstand - und Gigi konnte wunderbar erzählen.
Aber Gigi hatte auch
schlechte Nachrichten. Er berichtete von seinem Nachbarn Fusi, der
nur drei Häuser weiter einen Friseursalon hatte. Fusi hatte eines
Tages merkwürdigen Besuch von einem in grau gekleideten Herren
bekommen. Er schien von einer Zeitsparkasse zu sein und überzeugte
Fusi Zeit zu sparen. Seitdem hatte er sich seltsam verändert.
Momo hatte viele
Freunde, aber zwei lagen Ihr besonders am Herzen. Der eine war Gigi
und der andere Beppo Straßenkehrer, der nicht weit von hier
arbeitete. Gigi hatte einen weiteren Termin für eine Stadtführung
und so zog Momo weiter zu Beppo.
Sie warf noch einen
letzten Blick auf das Bild. Auf der einen Seite war das
Entstehungsjahr zu erkennen, auf der anderen Seite eine
Telefonnummer und eine Zahl auf einer Kugel (nennen wir sie
P). Der Schrottplatz auf dem Beppo arbeitete ist bei:
N 51°
56.[Jahreszahl-1129]
E 7° 37.[letzte 3 Ziffern der Telefonnummer – 456]
Station 3 –
Beppo Straßenkehrer
„Es wird kalt“, sagte Beppo.
Wenn er mit seinem Besen die lange Straße kehrte und immer einen Besenstrich nach
dem anderen machte, dachte er gründlich über die großen Dinge nach.
Beppo dachte immer gründlich nach bevor er eine Antwort gab. So
erzählte er in seiner ruhigen und bedächtigen Art, daß er eine
Versammlung von seltsamen Grauen Herren beobachtet hatte, die sich
darüber unterhielten wie sie die Menschen dazu bewegen könnten noch
mehr Zeit zu sparen. „Irgendwie glaube ich, hat das mit
dieser Kälte zu tun. Aber niemand scheint diese Grauen Herren zu
bemerken.“
Momo dachte noch lang
über Beppos Worte nach und als sie weiter die Straße entlang ging,
sah sie von weitem ein paar Kinder.
Station 4 –
Die Kinder
Die Kinder beschwerten sich, daß kaum noch jemand für sie Zeit habe
und stattdessen immer mehr langweiliges Spielzeug bekämen. Schon
bald erzählten sie sich Geschichten, bauten sich aus einfachen
Utensilien am Straßenrand ein Gefährt und zählten die großen
Blumen, die dort an der Wand wuchsen (diese Zahl ist U).
Als die Kinder am Abend nach Hause gingen, spürte Momo eine eisige
Kälte und sie hatte das Gefühl verfolgt zu werden.
Station 5 –
Kassiopeia
„Ich sollte etwas essen und mich aufwärmen“, dachte
Momo. Den Gastwirt Nino hatte sie schon länger nicht gesehen. Er
war in letzter Zeit sehr beschäftigt. Als sie um die Ecke bog
erschrak sie, denn das gemütliche Gasthaus hatte sich mittlerweile
in ein Schnellrestaurant verwandelt.
Plötzlich stolperte
sie über etwas. Zu ihren Füssen saß eine Schildkröte, die sie mit
freundlichen Augen anblickte. „Na, wer bist denn Du?“,
fragte Momo und plötzlich bildeten sich auf dem Rückenpanzer der
Schildkröte leuchtende Buchstaben: „KOMM MIT!“
Station 6 –
Niemals-Gasse
Kassiopeia, so hieß
die Schildkröte, führte Momo durch die Straßen in eine seltsame
Gasse, die Niemals-Gasse. An ihrem Ende befand sich ein Haus über
dessen Eingang in goldenen Lettern geschrieben stand:
„Nirgend-Haus“. Wer hier wohl wohnte? Auf einem kleinen
Schild neben Tür konnte Momo einen Namen erkennen: „Meister
Secundus Minutius Hora“.
Station 7 –
Das Haus von Meister Hora
Momo trat ein und sah einen freundlichen Mann auf sie zukommen.
„Willkommen Momo! Wie ich sehe hat Kassiopeia Euch
wohlbehalten hergeführt. Aber vielleicht sollte ich mich erst
einmal vorstellen. Ich bin Secundus Minutius Hora, der Verwalter
der Zeit“.
Er zeigte Ihr die Stundenblumen, deren Büten die Zeit eines jeden
Menschen in sich tragen. „Die Grauen Herren bringen die
Menschen dazu, Zeit zu sparen und stehlen sie Ihnen so. Sie rauchen
Zigarren aus Stundenblumen, um zu existieren.“
"Deshalb also ist die Welt langweiliger und kälter geworden. Kann
man denn nichts dagegen tun?" fragte Momo. Doch Meister Hora hatte
einen Plan. Er hatte vor, sich schlafen zu legen und die Zeit
anzuhalten. So könnten die Grauen Herren den Menschen keine weitere
Zeit stehlen und würden aufhören zu existieren. Momo gab er eine
Stundenblume. Damit hatte sie genau eine Stunde um die bereits
geraubten Zeit-Vorräte zu finden und zu verschließen.
Station 8 –
Die Suche nach dem Zeit-Depot
Momo war nun auf der Suche nach dem Zeit-Depot. Die Zeit stand
still and die ganze Welt war wie eingefroren. Sie entdeckte ein
paar Graue Herren. Diese hatten ja keine eigene Zeit, sondern
lebten von geraubter. Daher konnten auch sie sich weiter bewegen.
Allerdings wirkten sie verzweifelt und schienen Momo nicht einmal
zu bemerken. Sie folgte ihnen. Vielleicht konnten sie sie zum Depot
führen. Irgendwann brauchten sie schließlich einen Nachschub an
Zeit.
Final –
Zeit-Depot
Plötzlich sah Momo das Zeit-Depot vor sich. Sie sah auf Ihre
Stundenblume und berührte damit die Tür. Sie schloß sich langsam.
Jetzt waren die Grauen Herren von der Zeit abgeschnitten und
besiegt. Im selben Augenblick begann die Zeit wieder und alles
regte und bewegte sich von neuem. Im Amphitheater wurde ein Fest
gefeiert, so vergnügt, wie nur Momos Freunde es zu feiern
verstehen, und es dauerte, bis die alten Sterne am Himmel
standen...